Wettbewerbsbeitrag des Kompetenzkurses „Öffentlichkeitsarbeit“ wird Sieger im Schülerwettbewerb „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn – Wir in Europa“

 

„Hurra, wir fahren nach Bamberg !!!“ jubeln die Schüler des Kompetenzkurses Öffentlichkeitsarbeit Mitte Mai, als sie von ihrem Lehrer Matthias Sandau erfahren, dass sie ihren Beitrag zum diesjährigen Schülerwettbewerb des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn – Wir in Europa“ im Rahmen der Abschlussveranstaltung präsentieren sollen. Unter dem Thema „Warschau – Weichsel – Wawel Endecke Polen!“ haben sie seit Beginn des Schuljahres recherchiert, Fakten zusammengetragen, Ideen entwickelt und wieder verworfen und sich schließlich entschieden, einen Beitrag über Menschen aus Polen zu machen, die ihr Heimatland verlassen und in der Fremde eine neue Heimat gefunden haben.

Einzeln und in kleinen Gruppen arbeiten sie heraus, dass Deutschland und Österreich eine lange Geschichte mit Polen verbindet. Belege dafür finden sie in den Geschichtsbüchern einige: Die Hilfe des Deutschen Ordens für den polnischen König Konrad I. bei der Sicherung seiner Macht 1226, die Heirat der polnischen Königstochter Hedwig Jagiellonica mit dem bayerischen Herzog Georg von Bayern-Landshut 1475, aber auch die Teilungen Polens zwischen Russland, Österreich und Deutschland zwischen 1770 und 1800, die das Land von der Landkarte verschwinden lassen. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges entsteht die Republik Polen wieder neu, um 1939 wieder durch eine Aufteilung zwischen Russland und dem Deutschen Reich für weitere sechs Jahre von der Landkarte zu verschwinden.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges setzen dann die Flüchtlingsströme aus dem Osten ein: aus den ehemals deutschen Gebieten fliehen die Menschen vor den herannahenden russischen Truppen nach Westen. Unter anderem in Waldkraiburg oder Traunreut, wo während des Krieges Rüstungsunternehmen mit Zwangsarbeitern entstanden waren, finden sie nach dem Krieg eine neue Heimat.

Und mit Dorota Fischer und Irena Sieber finden die Schüler zwei Protagonistinnen, die ihnen Rede und Antwort stehen. Dorota Fischer hat als junge Frau ihre Heimatstadt Warschau verlassen und verliebt sich in einen Wiener. Dass sie dann in Österreich bleibt liegt daran, dass ihr Ehemann nicht mit nach Polen ziehen will. Irena Sieber wird am letzten Tag des Krieges, wenige Stunden vor der Übergabe ihrer Heimatstadt an die polnische Verwaltung, in Schlesien geboren. Ihre Familie arrangiert sich zunächst mit den neuen Machtverhältnissen, siedelt dann aber mit einem der letzten Flüchtlingszüge nach Deutschland über. Über das Durchgangslager Friedland bei Duderstadt kommt Irena nach Regensburg, wo sie ihren späteren Ehemann kennenlernt und eine Familie gründet.

Dass ihr Film „Heimat in der Fremde – Menschen aus Polen erzählen“ prämiert wird, haben die Schüler insgeheim erhofft, aber niemand hat daran geglaubt, dass es der Beitrag auf die vordersten Ränge schaffen wird. Umso mehr freuen sich die Schüler natürlich, dass ihr Beitrag nun als bester Wettbewerbsbeitrag einer bayerischen Förderschule in der Altersgruppe 3 (Jahrgangsstufe 7 bis 10) in der Kategorie „Spurensuche“ mit dem 2. Platz ausgezeichnet wurde.

 

Bild 1: Siegerehrung im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Schülerwettbewerbs „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn – Wir in Europa“. Von links nach rechts: Susanne Stewens, Landesbeauftragte für den Schülerwettbewerb, Laura, Markus, Matthias Sandau, sowie eine Vertreterin des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus

Bild 2: Siegerurkunde

Bild 3: Laudatio auf den Wettbewerbsbeitrag

Bild 4: Die Schüler des Kompetenzkurses „Öffentlichkeitsarbeit“, vordere Reihe: Michael, Laura, Frederic, hintere Reihe: Pascal, Matthias Sandau, Markus. Es fehlt: Leon.

 

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